Liebe Besucher von Burgaltendorf.de,

lange hat er auf sich warten lassen, der Sommer! Jetzt ist er endlich da aber mit ihm auch so manches Problem! Wegen der anhaltend hohen Temperaturen beschäftigen wir uns heute aus aktuellem Anlass mit dem Thema Hitzenotfälle. Was ist ein Sonnenstich, ist eine Hitzeerschöpfung gefährlich und was passiert bei einem Hitzschlag? Haben sie sich das auch schon mal gefragt?

Sonnenstich:

Ein Sonnenstich ist nichts anderes als ein „Sonnenbrand (sym. gemeint)“ bzw. eine Reizung der Hirnhaut durch direkte und anhaltende Sonneneinwirkung auf den ungeschützten Kopf- oder Nackenbereich. Die größte Gefahr ist eine durch die Reizung entstehende Flüssigkeitseinlagerung (Hirnödem) im Gehirn. Ein solcher Zustand wäre für den betroffenen lebensgefährlich! Um dem vorzubeugen empfiehlt es sich, mit einfachen Maßnahmen der Gefahr vorzubeugen.

Erwachsene Menschen sollten sich bei nur wenig Kopfbehaarung niemals ohne Schutz längere Zeit den Sonnenstrahlen aussetzen. Kinder sollten nur mit entsprechendem Schutz (Cappy, o.ä.) in der Sonne spielen. Neben der Kopfbedeckung sind die anderen Sonnenschutzmaßnahmen natürlich nicht zu vernachlässigen. Sorgen sie in regelmäßigen Abständen immer mal wieder für Abkühlung, vor allem durch Sonnenpausen im Schatten. Denken sie auch IMMER daran, für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu sorgen (2-3 Liter täglich sollten es schon sein). Vor allem ältere Menschen und Kinder vergessen gerne mal das Trinken! Am besten eignen sich hierfür übrigens ungekühlte Getränke wie Mineralwasser, Tee, Saftschorlen oder sog. Sport Getränke.

Erkennen können sie den Sonnenstich an folgenden Symptomen:

-          Übelkeit und erbrechen
-          Hochroter heißer Kopf
-          im Gegensatz zum Kopf fühlt sich der Rest der Haut eher kühl an
-          Schwindel
-          Nackensteifigkeit
-          Benommenheit bis hin zur Bewusstlosigkeit!!
-          Starke Kopfschmerzen
-          Unruhe
-          Erhöhter Pulsschlag (über 100)

Die größte und absolut lebensbedrohliche Gefahr ist der vollständige Bewusstseinsverlust (Bewusstlosigkeit).

Maßnahmen:

-          Notruf absetzen
-          Den betroffenen an einen kühlen Ort bringen
-          Den Oberkörper erhöht lagern und den Kopf mit nassen Tüchern kühlen
-          Immer wieder den Patienten ansprechen, um das Bewusstsein zu kontrollieren.
-          Bei Bewusstseinsverlust den Patienten in die Seitenlage bringen Video stabile Seitenlage
-          Ständige Kontrolle der Lebensfunktionen, immer wieder ansprechen oder in Unterhaltung verwickeln, bei Bewusstlosigkeit ständige Atemkontrolle!

Der Hitzeerschöpfung:

Bei der Hitzeerschöpfung kommt es durch starkes Schwitzen, beispielsweise bei Sporttätigkeiten, zu starkem Flüssigkeits- und Elektrolytverlust und damit zu einer Abnahme des gesamten Flüssigkeitsvolumens. Zusätzlich weiten sich die in der Nähe der Körperoberfläche befindlichen Gefäße, um durch die erhöhte Durchblutung mehr Wärme abgeben zu können. Die Folge kann ein Versagen des Kreislaufes sein, vor allem weil durch den Flüssigkeitsverlust auch die zierkulierende Blutmenge vermindert wird. Die Symptome ähneln denen eines Schocks!

Symptome einer Hitzeerschöpfung:

-          Kopfschmerzen
-          Schwindel
-          Übelkeit/ erbrechen
-          Bewusstseinsstörung bis hin zur Bewusstlosigkeit
-          Die Haut ist zunächst errötet, dann aber blass und feucht
-          Der Puls ist schnell und ggf. schlecht tastbar
-          Schnelle und flache Atmung

Maßnahmen:

-          Notruf absetzen (112)
-          Patienten in eine kühlere Umgebung bringen, Schatten aufsuchen!
-          Bei Bewusstseinsklaren Patienten ist die Person in die Antischocklage zu bringen (Oberkörper flach, Beine hoch)
-          Ständige Kontrolle der Lebensfunktionen, immer wieder ansprechen oder in Unterhaltung verwickeln, bei Bewusstlosigkeit ständige Atemkontrolle!
-          Bei ansprechbaren Patienten Flüssigkeiten zum Trinken anbieten (keinen Alkohol!!!). Am besten eignen sich Mineralwasser, Saftschorlen oder Elektrolythaltige Drinks (Sportgetränke)
-          Bewusstlose Patienten mit funktionierender Atmung sind in die stabile Seitenlage zu bringen
-          Sollte bei dem Patienten keine Atmung vorhanden sein, ist unverzüglich mit der Wiederbelebung zu beginnen Video Erste Hilfe Wiederbelebung

Der Hitzschlag:

Wenn über einen längeren Zeitraum hohe Temperaturen auf den Körper einwirken, dieser jedoch nicht in der Lage ist durch Schweißproduktion abzukühlen (Verdunstungskälte), kommt es zwangsläufig zur Überhitzung (Hyperthermie). Dies geschieht vor allem durch nicht angepasste Kleidung bei hohen Temperaturen. Hierdurch entsteht eine Störung der Wärmeregulation, die Körpertemperatur steigt! Körperlich hart arbeitende Menschen können hiervon auch bei angepasster Bekleidung betroffen sein!


Symptome:

-          Kopfschmerzen
-          Übelkeit/ erbrechen
-          Schwindel
-          Bewusstseinsstörung bis hin zur Bewusstlosigkeit
-          Hochrote, heiße aber trockene Haut
-          Ggf. Krampfanfälle

Maßnahmen:

-          Notruf absetzen
-          Pat. An einen kühleren Ort bringen
-          Kleidung öffnen bzw. vom Körper entfernen
-          Luft zufächeln
-          Feuchte Tücher verwenden
-          Wichtigstes Ziel ist die Reduzierung der Körpertemperatur
-          Bei ansprechbaren Patienten: Oberkörper hoch lagern
-          Ständige Kontrolle der Lebensfunktionen, immer wieder ansprechen oder in Unterhaltung verwickeln, bei Bewusstlosigkeit ständige Atemkontrolle!
-          Bei bewusstlosen, aber atmenden Patienten: stabile Seitenlage
-          Bei Atemstillstand Wiederbelebung!

Autor: Lehrrettungsassistent Marc Friedrich